Fahrzeugsegnung in Maria Linden

am letzten Sonntag im Juli

Presseartikel 

Schutz und Segen für Fahrzeuglenker

Von Hermann Seiler

Ottersweier. Seit vielen Jahren begeht die Wallfahrtskirche Maria Linden zu Ottersweier den Christophorustag mit der Feier der Eucharistie und anschließender Segnung von Autofahrern, Motorradfahrer oder Radfahrer mit  Fahrzeugen. Auf Grund der Corona-Pandemie in diesem Jahr waren erstmals zumutbare Einschränkungen angesagt. Um die Einhaltung von Abstandsregeln sowie Vermeidung allzu großer Gruppen zu gewährleisten, wurden am gestrigen Sonntag gleich viermal Eucharistiefeier und „Fahrzeugsegnung zu Christophorus“   angeboten. Zelebrant um sechs Uhr, für zahlreiche Frühaufsteher, und sodann um 19 Uhr, das war  Wallfahrtsrektor Pater Markus Johannes Straubhaar. Um 8.30 Uhr und 10.30 Uhr zelebrierte die Feier dessen Stellvertreter und Mitbruder Kooperator Pater Ulrich Alex, der seine Sonntagspredigt in Bezug zum Tagesevangelium stellte durch die  bekannten Gleichnisse vom Schatz im Ackerfeld und von der kostbaren Perle. „Lassen wir uns von diesen Bekehrungsereignissen anspornen, unser Leben auszurichten auf den Herrn“, motivierte Pater Ulrich in seinem Schlusswort. In hervorragender Korrespondenz der Stimmen und Instrumente hatte die gemischte Schola unter der Leitung von Kantor und Vokalsolist Johannes Schmerbeck sowie Franziska Wassmer, Querflöte und Marc Stengel an der Orgel, die musikalische Ausgestaltung des Gottesdienstes übernommen. „Die Fahrzeugsegnung ist eine große Sehnsucht der Gläubigen“, sagte Pater Markus Johannes am Sonntag. Die Segensgebete zur Fahrzeugweihe wurden im Anschluss an den Gottesdienst erstmals in der Kirche und nicht wie üblich auf den Stufen zum Parkplatz, nahe dem Bildnis „Mutter der Straße“, gesprochen: "Herr und Gott! Neige Dich unseren Bitten und segne diese Fahrzeuge. Sende allen, die damit unterwegs sind Deine heiligen Engel, dass sie uns vor allem Unheil des Leibes und der Seele schützen und uns vor allen Gefahren der Straße behüten. Segne diese Fahrzeuge, alle Straßen auf denen ihr unterwegs seid, alle Menschen denen ihr begegnet, alle Orte und Länder durch die ihr fahrt und Euch selbst der allmächtige Gott: der Vater und der Sohn und der Heilige Geist", lauteten Worte aus dem Segensgebet.

Auf dem großen Parkplatz-Areal vor der Lindenkirche hatten sich sodann Fahrzeuglenker, mit oder ohne Mitfahrer, erwartungsfroh vor ihren Fahrzeugen postiert. Mit der Segensformel in Kurzform, Weihwasser (Symbol der Liebe Gottes) und Kreuzzeichen wurden nicht die Räder der Fahrzeuge gesegnet sondern die Menschen, die damit fahren, wurden  zugleich dem Heiligen Christophorus  empfohlen. Christophorus (griechisch Christusträger) ist einer der Vierzehn Nothelfer der katholischen Kirche und Schutzpatron der Reisenden, Fahrzeuglenker und Sterbenden. Er wirkte im dritten Jahrhundert im Orient. Er ist einer der am häufigsten dargestellten Heiligen des Abendlandes. Der Gedenk- und Verehrungstag dieses wohl bekanntesten, volkstümlichen Heiligen ist der 24. Juli. Nach der Legende starb Christophorus um das Jahr 250 den Martyrertod durch Enthauptung. 


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DEN SEGEN von Wallfahrtsrektor Pater Markus Johannes empfingen zum Christophorustag auch Bühls  Altmesner Hugo Klingenberg und seine Ehefrau Elisabeth. 

Foto: Hermann Seiler

Patrozinium der Wallfahrtskirche 
am 15. August

Hochfest der Aufnahme Mariens mit Leib und Seele in den Himmel

Von der Sehnsucht nach Gott erfüllen lassen

Von Hermann Seiler
Ottersweier. Das Hochfest „Mariä Aufnahme in den Himmel“ wurde am Wochenende in den Klöstern, Kirchen und Kapellen unserer Region mit der Zelebration meditativer Festmessen sowie der Segnung der „Wihenne“, der Kräutersträuße, gefeiert. Auf Grund der Corona-Pandemie überwiegend in ungewohnt schlichtem Rahmen sowie unter „Begleitschutz“ der allgemein akzeptierten Einschränkungen. Indes: der Zauber sowie Hoffnung und Zuversicht in die geweihten Kräutersträuße, die an diesem Marienfesttag traditionell gesegnet werden und nach der Legende Schutz und Heil für Haus und Hof und die Menschen bedeuten, der ist ungebrochen, wie aktuell festzustellen war. In den Pfarreien der Region hat eine überaus große Schar mit fleißigen Händen, darunter gestandene „Kräuterfrauen“, eine Vielzahl bunter Wihennesträuße im Familienkreis und in Heimarbeit gebunden, auch um sie zu verschenken.
In der Wallfahrtskirche Maria Linden zu Ottersweier wiederum steht das Hochfest der Schutzpatronin der Lindenkirche und unserer Erzdiözese traditionell im Einklang mit Patrozinium und Kirchweihfest.
Eifrige Festpilger kamen bereits am Vorabend von Patrozinium und Marienfest zu der zum Hochfest und Patrozinium in herrlichem Sonnenblumenschmuck erstrahlenden Wallfahrtskirche. Die Ordenskongregation der „Brüder vom gemeinsamen Leben“ (Augustiner Chorherren) – diese sind als die Nachfolger des Kapuzinerordens seit 1994 in „Maria Linden“ beheimatet – hatten am Freitag zur Vorabendmesse mit Marienweihe, Aussetzung des Allerheiligsten, Te Deum und Nachtanbetung eingeladen. Am Samstag, am Patrozinium und Hochfest Maria Himmelfahrt, zelebrierten Wallfahrtsrektor Pater Markus Johannes im Wechsel mit Kooperator Pater Ulrich Alex insgesamt fünfmal einen Festgottesdienst mit Kräuterweihe, allesamt gekennzeichnet von ausgezeichneter Resonanz. Ein farbenfrohes Ereignis, und von den zahlreichen Kindern und Jugendlichen mit Spannung erwartete Festtagseinstimmung auch vor dem Marienamt um 10.30 Uhr, das war die Kräutersegnung im Klosterhof und in der Wallfahrtskirche. Unter Ministrantengeleit zog Pater Markus Johannes von der Kirche in den Klosterhof, sprach die Weihegebete um sodann die Sträußchen oder umfangreichen Wihenne-Gebinde mit Weihwasser und Weihrauch zu segnen. Zum emotionalen und zugleich motivierenden Lobpreis Mariens avancierte im Festgottesdienst sodann die in freier Rede gehaltene Festpredigt von Pater Markus, bekannt als wortgewaltiger und inniger Marienverehrer. Tradition, gemischt mit Legende und theologischen Überlegungen, so die Trilogie, in der Pater Markus berührende Wegstationen der Mutter Jesu und Mutter der immerwährenden Hilfe aufzeigte. Pater Markus: „Maria stand immer in vollkommener Hingabe zu den Plänen Gottes. Auch unter dem Kreuz hat sie gelernt, auf Gott zu vertrauen, bei allem was er tut. Ihr reines Gewissen machte ihr den Heimgang vom kurzen Leben ins ewige Leben leicht. Frohen Herzens war sie bereit, alles Irdische zurückzulassen, frei von den Anhänglichkeiten dieser Welt“, so Pater Markus, der in seinem Schlusswort motivierte: „Wichtig ist, über den Heimgang Mariens nachzudenken und uns von der gleichen Sehnsucht nach Gott erfüllen zu lassen. Das heutige Hochfest war ein Tag großer Freude. Ich wünsche Euch, dass Ihr mit der Kraft dieser Freude im Herzen, Schwernisse übersteht, auch in Zeiten von Corona.“
„Ihr habt Musik des Himmels auf der Erde erklingen lassen!“ Mit besonderem Lob würdigte in seinem Dankeswort an alle Mitwirkenden der Festmesse Pater Markus das harmonische Zusammenwirken der gemischten Schola unter Leitung von Kantor und Vokalsolist Johannes Schmerbeck, Franziska Waßmer, Querflöte, und Marc Stengel als einfühlsamer Begleiter an der Orgel. Mit Marienlobpreis und Intentionen zur Eucharistiefeier hatte das Ensemble das Marienamt musikalisch berührend gestaltet. Die Festmesse am Abend wurde wiederum musikalisch ausgestaltet von der Schola des Kirchenchors von St. Johannes, Ottersweier.

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WEIHRAUCH mit dem Wallfahrtsrektor Pater Markus, der  die Kräutersträuße und Pilger segnete, ist auch ein Zeichen der Gegenwart Gottest

Fotos: Hermann Seiler